Schellack - Wichtige Fragen und Antworten
Was ist Schellack?
Schellack ist eine Substanz mit harzartigen Eigenschaften, deren Nutzen als natürlicher Rohstoff in diversen Anwendungsbereichen liegt. Dabei hat Schellack eine lange Geschichte vorzuweisen: Die ersten Erwähnungen über Schellack lassen sich über 3000 Jahre in die Vergangenheit zurückverfolgen. Seine ersten Anwendungsgebiete hatte Schellack damals in Süd- und Südostasien im medizinischen Bereich.
Im Laufe der Zeit konnte Schellack seinen Nutzen überall auf der Welt beweisen. Heute ist er ein unverzichtbares, industrielles Produkt. Besonders im Bereich der Lebensmittelverarbeitung, im medizinischen Bereich sowie in der Holzoberflächenbehandlung wird Schellack häufig und gerne genutzt.
Welche Eigenschaften hat Schellack?
Je nach Sorte, kann die Farbe des Schellacks unterschiedlich ausfallen. Es gibt sowohl farblose, gelbe, bernsteinfarbene sowie orangene bis braunrote Farben.
Als fertiges Anwendungsprodukt wird Schellack in verschiedenen Variationen angeboten.
Dabei kann der Schellack wachshaltig oder wachsfrei sein.
Der Schellack kann verschiedene Eigenschaften besitzen, die sich je nach der Temperatur richten: Im trockenen, kühlen Zustand ist der Schellack hart und brüchig. Wird der Schellack erhitzt, nimmt dieser eine zähe, schmelzende Konsistenz an. Der Schmelzbereich von Schellack liegt hier etwa bei 65 bis 85 °C.
Schellack reagiert empfindlich auf den Kontakt mit Wasser. Auch wenn dieser nicht Wasserlöslich ist, quillt Schellack bei Feuchtigkeit auf und ist somit auch nicht wasserfest. Schellack eignet sich aus diesem Grund vorwiegend für die Innenanwendung. Lösen lässt sich Schellack in Alkohol, organischen Säuren und wässrigen Alkalien.
Herstellung von Schellack
Wo kommt Schellack her?
Der Ursprung des Schellacks lässt sich nach Indien zurückverfolgen. Im Laufe der Zeit wurde der Rohstoff auch nach Europa exportiert.
Wie wird Schellack gewonnen?
Die harzähnliche Substanz entsteht durch Schildläuse, die Pflanzensäfte aus Rinden und Blättern zu einem harzigen Sekret umwandeln. Dieses Harz ist die Vorstufe zum Schellack.
Das Harz wird von den Bäumen gesammelt, anschließend gewaschen und danach geschmolzen.
Anwendung von Schellack
Wo wird Schellack angewendet?
Seine Anwendung findet der Schellack vor allem in verschiedenen Bereichen der Industrie wieder.
In der Lebensmittelverarbeitung wird er als Zusatzstoff verwendet und mit der europäischen Zulassungsnummer E 904 gekennzeichnet.
Auch im Pharmabereich wird Schellack als Überzugsmittel für Pillen verwendet.
Bei der Oberflächenbehandlung dient der Schellack zur Restaurierung von Gegenständen. Bei der Vergoldung wird die Substanz zum Absperren von saugenden Untergründen oder auch als Schutzlackierung herbeigezogen.
Wie benutzt man Schellack?
Um den Schellack korrekt anzuwenden, sollte dieser erst über einen gewissen Zeitraum anteilig mit Alkohol gelöst werden. Nachdem die Auflösung vollständig erfolgt ist, wird die Lösung von eventuellen Verunreinigungen bereinigt, indem diese durch ein feinmaschiges Tuch gedrückt wird.
Die genaue Anwendungsbeschreibung finden Sie unter dem jeweiligen Schellack-Produkt.
Kosten & Kauf von Schellack
Was kostet Schellack?
Die Kosten hängen von der Art des jeweiligen Schellacks ab. Diese können zwischen dem unteren bis mittleren, zweistelligen Preisbereich liegen. Handelsübliche Mengen liegen zwischen 1 kg und 10 kg.
Wo kann ich Schellack kaufen?
Im Shop von Gerstendörfer Blattgold können Sie verschiedene Arten von Schellack finden.
Wissenswertes zu Schellack
Ist Schellack vegan?
Bei der Verarbeitung und in der Produktion wird der Rohstoff in großen Mengen für die Industrie benötigt. Dabei können unter anderem auch lebende Läuse weiterverarbeitet werden, die sich noch auf Rückständen des Harzes und auf Rindenstücken befinden. Damit ist es fast unvermeidlich, dass auch Lackschildläuse einen geringen Bestandteil des Schellacks ausmachen.
Aus diesem Grund ist Schellack weder vegan noch vegetarisch.
Ist Schellack giftig?
In der Regel wird naturbelassener Schellack für den Verzehr als unbedenklich erachtet. Sofern es sich um Schellack für die Anwendung im industriellen Gebrauch handelt, sollte dieser nicht konsumiert werden, da dieser häufig chlorgebleicht verarbeitet wird.