Knochenleim - Wichtige Fragen und Antworten
Was ist Knochenleim?
Knochenleim ist ein spezieller Leim und Kleber, der früher besonders bei der Behandlung von Holz und der Herstellung von Möbeln eingesetzt wurde. Mittlerweile wurde Knochenleim bei der Holzverarbeitung weitestgehend zurückgedrängt und durch andere Klebstoffe ersetzt. Dennoch spielt er bei der Restauration und als Bindemittel für Kreidegründe und Polimente weiterhin eine wichtige Rolle.
Woraus besteht Knochenleim?
Wie aus dem Namen bereits einhergeht, besteht der Knochenleim tatsächlich aus echten Knochen. Genauer handelt es sich hier um Tierknochen, die zum Knochenleim weiterverarbeitet wurden. Der in Wasser lösliche Knochenleim entsteht durch das Glutin, welches durch die Kollagene im Knochen hervorgerufen wird.
Wie wird Knochenleim hergestellt?
Zu Beginn der Herstellung von Knochenleim muss darauf geachtet werden, dass alle knochenfremden Bestandteile wie Knorpel oder Gelenke vom Knochen selbst entfernt werden. Im nächsten Schritt wird der übrig geblieben Knochen zerkleinert und vom Fett befreit. Wenn dies geschehen ist, kann der Knochen ausgekocht werden. Durch das Kochen entsteht “Glutin” welches den eigentlichen Leim nach dem Abkühlen bildet.
Wie wird Knochenleim verarbeitet?
Bevor der Knochenleim verwendet werden kann, müssen zwei wichtige Schritte befolgt werden, um die festen Bestandteile des Knochenleims in den gebrauchsfertigen Leim zu verwandeln.
Zuerst müssen Sie den Knochenleim bzw. die Perlen des Knochenleims aufquellen. Das bedeutet, dass Sie den Leim in ein Gefäß mit Wasser schütten und 24 Stunden stehen lassen. Achten Sie hierbei darauf, maximal die Hälfte des Gefäßes mit den Leimperlen zu befüllen. Am besten füllen Sie erst das Behältnis mit dem Knochenleim und schütten anschließend das Wasser ein. Beachten Sie hierbei, dass der Wasserstand dann über der Oberkante der Leimperlen liegt.
Im zweiten Schritt erhitzen wir die aufgequollene Mischung aus Wasser und Knochenleim. Geben Sie hierfür den Behälter in einen Topf mit Wasser und erhitzen Sie diesen über dem Herd auf ca. 60°. Stellen Sie am besten ein Stück Holz auf den Boden des Topfes, damit der Leim nicht zu kochen beginnt. Rühren Sie den Leim gelegentlich mit einem Holzstab, bis der Knochenleim vollständig geschmolzen und gelöst ist.
Wie wird Knochenleim verwendet?
Nachdem der Leim in seinem Wasserbad geschmolzen wurde, kann er einfach mit einem Pinsel auf der Oberfläche aufgetragen werden. Hierbei empfiehlt es sich, die Oberflächen ebenfalls zu Erwärmen, um das Auftragen und die Haftung des Leimes zu verbessern.
Das müssen Sie noch über Knochenleim wissen:
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Sobald der Knochenleim abkühlt, wird er glashart. Eine weitere Bearbeitung des Leimes ist dann erstmal nicht mehr möglich.
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Da der Knochenleim aber reversibel ist, kann er unter der Zuhilfenahme von Wärme wieder verflüssigt und entfernt werden.
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Die Perlen des Knochenleims haben kein Ablaufdatum und können nach beliebiger Zeit verwendet werden.
Knochenleim kaufen - Darauf müssen Sie achten!
Vor dem Kauf sollten Sie sich immer genau darüber informieren, ob es sich wirklich um Knochenleim oder Knorpelleim handelt. Ersterer weist durch das Glutin eine deutlich höhere Klebekraft auf und wird auch bei uns im Shop von Gerstendörfer Blattgold angeboten.